Ein kleiner Testlauf für drei aktuelle Roboterstaubsauger. Der neue Samsung VR20 H9050 im Vergleich zum Flagschiff von IRobot, dem Roomba 880, und dem neuem Roboterstaubsauger von Vileda, den 147276 Relax Plus.
Damit sind drei sehr unterschiedliche Preisklassen im Vergleich: über 1000Euro, etwa 700 Euro und unter 400 Euro. Da sind natürlich größere Unterschiede zu erwarten. Doch eventuell reicht ja die günstigste Variante völlig aus, möglicherweise ist aber auch der Teuerste hier im Test ja doch so hervorstechend gut, dass man lieber drauf spart.
Der Testparkur wurde folgendermaßen aufgebaut: Laminat, ein kurzfloriger Teppich mit einer Kante zum Laminat von etwa 5 mm, ein Streifen Naturstein-Fliesen. Erschwerend weist der Teppich eine Fuge auf, wo zwei Teppichenden aufeinandertreffen. Zwei Wände, zwei Seiten offen, ein flacher Glastisch mit einer ersten Glasplatte bei 10 cm, eine Vase konisch, Keramik. Es wurde Staub aus einem Staubsauger auf einem 30 cm Streifen über alle drei Beläge verteilt. Der Staub wurde aus einem Staubsaugerbeutel entnommen.
Wie haben sich die drei hier zu vergleichenden Roboterstaubsauger (Saugroboter) geschlagen?
1) Samsung VR20 H9050. Dieser ist mit einer Höhe von fast 14 cm der höchste, verspricht dafür in der Werbung tolle Saugleistung. Wird er mit dem Glastisch zurechtkommen? Wird er besser oder schneller saugen?
2) IRobot Roomba 880. Die Besonderheit dieses Modells liegt bei den Lighthouses und den Walzen, die gerade bei Tierhaaren stark sein sollen. Beides wird hier im Mini Test nicht zum Einsatz kommen. Wird der Roomba sich auch bei normalen Staub gut schlagen?
3) sehr günstig und einfach, der Vileda Saugroboter. Reicht die günstigere Technik möglicherweise völlig aus? Hat die Marke schon genug Erfahrung für ein wettbewerbsfähiges Produkt in dieser Produktklasse?
Die Ergebnisse:
1) Der Samsung geht als erster auf die Strecke. Das Gerät scheint einen kurzen Augenblick ziellos zu fahren, geht dann in schräg zu Wand gefahrene Bahnen über und saugt sehr systematisch Bahn für Bahn. Auf der glatten Fläche wird der Staub zuerst nicht vollständig aufgenommen und etwas breitgeschoben. Doch schon beim zweiten Überfahren der Stelle wird der Staub gut aufgesaugt. Beim Teppich glaubt man die Saugkraft zu merken, doch es bleibt Staub sichtbar auf dem Teppich, der auch beim zweiten überfahren kaum besser aufgenommen wird. In der Fuge verbleibt sogar mehr Staub. Trotz für diese Geräteklasse stärkeren Saugleistung werden einige Staubklassen vom Teppich nicht so gut aufgenommen, wie erhofft. Mit dem Miele C3 Standardstaubsauger lässt sich dieser verbliebene Staubmenge mit nur einer Staubsaugerbewegung aufsaugen. Bei den beiden harten Fußbodenarten wird der Staub dagegen wirklich gut entfernt. Allerdings bleibt beim Übergang vom Teppich zur Natursteinfliese wieder ein schmale Staubspur vom zerschobenrn Staub über.
War der Test Aufbau zu schwierig? Die nächsten beiden Geräte werden es zeigen.
Der Samsung scheint sehr kräftig und agiert ziemlich fix. Doch die untere Glasebene des Wohnzimmertischs wird von den Sensoren nicht erkannt und der Saugroboter fährt immer wieder gegen die gleiche Stelle und schiebt das kleine Tischchen sogar ein kleines Stück. Dies passiert in beiden Testläufen mehrfach an den beiden für den Saugroboter erreichbaren Seiten des Glastischchens. Auch die Vase und die Bodenleiste der Wand werden mehrfach kräftig angefahren und im Falle der Vase auf dem glatten Boden sogar fast 10 cm weit bis an die nächste Wand gedrückt. Im dritten Durchlauf verbessert sich das ein wenig. Zufall oder Lerneffekt? Die Wand wird übrigens nur in einem Fall angefahren, danach stoppt das Gerät zuverlässig immer kurz vorm anstoßen.
Die Bürstenwalze ist übrigens sehr breit beim Samsung. Das macht einen sehr guten Eindruck. Doch an der einen Fussleiste verbleiben trotzdem viele Wollmäuse und Staub. Das scheint partiell "übersehen" worden sein.
Positiv dagegen: der Samsung Roboterstaubsauger ist schnell und nimmt Hindernisse absolut souverän. In keinen Fall hat er sich fest gefahren und es scheint, daß der größte Teil der Testfläche bearbeitet wurde. Wenn man die Problemmöbel und -Vasen in dem zu reinigendem Zimmer im ersten Durchlauf erkannt hat und vor dem saugen wegstellt, wird der neue Samsung VR20 wohl immer schnell und zuverlässig gut seinen Job machen. Regelmäßig eingesetzt reicht die Saugkraft sicherlich aus, Sondersituationn, Ecken und unter den Möbeln muss man dann eben mit dem normalen Staubsauger hin und wieder nachsaugen. Da kann man ja z.B. einen wendigen und kompakten kabellosen Staubsauger der dyson aus der V6 Serie verwenden;-)
2) Der IRobot Roomba 880 ist auch sehr schnell unterwegs, braucht aber deutlich länger, bis er meint, fertig zu sein. Er fährt auf der kleinen Testfläche ein wenig chaotisch, was an den beiden offenen Seiten liegen kann, scheint aber auch alle Bereiche erreicht zu haben. .... ausser die Ecken eben:-). Besser als der Samsung ist er unter dem Tischchen, weil mit etwa 10 cm eben flacher, kommt er eben auch dahin und saugbürstet da einmal durch. Leider fährt er auch gegen Wände und die Hindernisse, tut dieses aber weniger kräftig als der Samsung. Die Vase wird nicht verschoben. Die Reinigungsleistung ist auf dem glatten Parkett und dem Teppich im ersten überfahren der Staubfläche ziemlich gut. Der Staub wird nicht verschoben / verteilt sondern weitestgehend aufgenommen. Auf der Natursteinfliese lässt auch der iRobot ein Staubschliere übrig. Da das Gerät mehrfach über jede Stelle fährt, dauert die Reinigung etwas länger, wird aber meiner Meinung durchaus ein wenig besser als beim Samsung, der wegen des höheren Preises und der werblichen Hervorhebung der besonderen Saugleistung meiner Meinung nach eigentlich mehr als nur die schnellere und systematischere Navigation hätte bieten sollen. Beim Teppich verhält es sich im Vergleich Samsung VR20 zu iRobot 880 ähnlich. Die kleine Vertiefung der Teppichstöße wird kaum gereinigt.
Erstaunlich: der Roomba 880 hat die Ränder zur Wand deutlich näher zur Fussleiste gereinigt als der neue Samsung mit der breiteren Bürstenwalze.
Der Roomba ist günstiger als der Samsung, hat ein Walzensystem, welches weniger Haare und Dreck aufrollt und bietet mit der Lighthouse Technologie die Option der Raum zu Raum Reinigung. Daher scheint mir das im Vergleich vorerst noch der bessere Kauf.
Kann der noch mal günstigere Vileda Saugroboter da mithalten?
3) Testergebnis zum günstigsten Saugroboter im Test. Kann der knapp über 300 Euro teure Roboterstaubsauger von Vileda (1472276 Relax Plus) die Testfläche auch gut genug reinigen? Ohne Schwächen waren die beiden anderen Modelle auch nicht.
Das Bild zum Vileda Relax Plus ist zwiespältig. Die ersten zwei Testläufe endeten damit, daß der Roboter sich fest gefahren hatte und in einer Ecke am Treppenabsatz nicht den Weg zurückfand. Der dritte Testlauf dagegen war recht gut. Das Gerät fuhr teils zufällige Bahnen, teils wurden kreisförmige Bahnen gezogen, bis ein Hindernis auftauchte. Das Gerät stieß nur Selten an Wand oder Hindernisse, bremste immer einige mm vorher ab. Leider wurden ein wenig mehr Bereiche nicht gereinigt als bei den beiden anderen Modellen. Auf den glatten Flächen war die Reinigung durchaus vergleichbar zu den anderen Geräten, beim Teppich schien das Reinigungsergebnis bei den Eingebauten Schwierigkeitsgraden erkennbar schlechter. Bei dünner Staubschichten war die Leistung auch auf Teppich akzeptabel.
Ergebnis: der günstige Vileda (ein anderes Modell als das jüngst bei Stiftung Warentest so schlecht bewertete Modell) ist für Räume bis 40 m 2 und glattem Boden und einfacher aufgeräumter Raumsituation durchaus ausreichend. Wenn man anwrsend ist und schauen kann, ob erst sich ggf fest gefahren hat, ist das günstige Modell ausreichend.
Bei größeren Flächen, evtl auch Reinigung mehrere Räume in einem Durchlauf und für die Anwendung bei Abwesenheit sollte es dann schon der IRobot Roomba 880 sein. Auch bei Teppich oder bei Haustieren geht die Empfehlung zu diesem Modell.
der günstige vileda ist der verbesserte Nachfolger zum durabler bei der Stiftung Warentest, oder?
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